Neues gestalten –
Bewährtes erhalten
Wandel braucht Zeit
Thesen zum Bürgerfunk in einer
sich ändernden Medienlandschaft
Wir begrüßen den Standpunkt der Politik, dass
der Bürgerfunk auch weiterhin integraler Bestandteil des Zwei-Säulen-Modells
bleibt.
- Radiowerkstätten leisten durch überwiegend
ehrenamtlich getragene Arbeit einen entscheidenden Beitrag zur flächendeckenden
Medienkompetenzbildung in Nordrhein-Westfalen.
- Radio und Fernsehen als klassische
elektronische Massenmedien werden in den nächsten zehn Jahren weiter von
entscheidender Bedeutung sein. Die aktive Bürgerbeteiligung an diesen
Medien muss auch weiterhin neben den neuen Anforderungen, die das Internet
an die Medienpädagogik stellt, gewährleistet und gesichert sein.
- Bürgerfunk und Offene Kanäle bedürfen zur
Erfüllung ihrer Funktion einer hohen lokalen Reichweite. Sie müssen auch
zukünftig ohne zusätzlichen technischen und finanziellen Aufwand von einer
breiten Öffentlichkeit empfangbar sein.
- Internetradio in seiner jetzigen Form wird in
absehbarer Zeit nur Ergänzung, nicht aber Ersatz für die vorhandenen
Distributionswege sein. Das schließt das Zusammenwachsen unterschiedlicher
Ausstrahlungswege auf digitalen Plattformen zukünftig grundsätzlich nicht
aus.
- Bestehende Radiowerkstätten und Offene Kanäle
in Nordrhein-Westfalen müssen als einmaliges und flächendeckendes Modell
der Partizipation auch auf diesen neuen Wegen in angemessener Form unterstützt
werden.
- Radiowerkstätten und Offene Kanäle müssen
bei der Schaffung von Medienkompetenzzentren als integraler Bestandteil in
geeigneter Form berücksichtigt werden.
Zur aktiven Gestaltung der Bürgermedienzukunft
schlagen wir Zukunftswerkstätten vor, u. a. mit folgenden möglichen Inhalten:
- digitale Distributionsplattformen
- Campusradio
- Medienkompetenzzentren
- Qualitätssicherung
Die Ergebnisse der Zukunftswerkstätten sollen in
forschungsbegleiteten Pilotprojekten erprobt werden.
Dortmund-Brackel, 18. August 2001
In der "Kommende", Sozialinstitut des
Erzbistums Paderborn
Peter Borchert (GewerkschafterInnen für
Lokalfunk NRW)
Andrea Eck (Interessenverein gemeinnütziger
Rundfunk NRW)
Gabi Fortak (Landesverband Bürgerfunk NRW)
Heinrich Happe (Landesverband der VHS NRW)
Jürgen Mickley (Landesverband Bürgerfunk NRW)
Dirk Rehlmeyer (Bielefelder Jugendring)
Ulrich Reitinger (Allgemeiner Rundfunkverein
Dortmund)
Christoph Schaefler (Interessenverein gemeinnütziger
Rundfunk NRW)
Michael Thiemeyer (Katholische Medienwerkstatt
Dortmund)
Michael Veldkamp (RADS-NRW, Medienzentrum
Rheinland)
Norbert Wortmann (Landesverband Offene Kanäle NRW)
Nico Happe, Protokoll